In der breiten Palette der Modellfliegerei ist mit Sicherheit der Motorflug mit Verbrennungsmotoren das facettenreichste Konzept. Kaum eine andere Sparte vermag eine derartige Menge an Ideen, Konstruktionen und Ausführungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
Der motorgetriebene Modellflug ist so alt wie der Traum vom Fliegen an sich. Bereits vor über 100 Jahren gab es erste Ansätze, drachenähnliche Fluggeräte mit selbstkonstruierten Antrieben zum Fliegen zu bringen. Nur etwa 30 Jahre später gab es die ersten benzingetriebenen Modellmotoren, als Bauplan für Selbermacher oder in Kleinserie von modellsportbegeisterten Enthusiasten hergestellt. Heutzutage erhält die breite Masse der Motormodelle ihre Antriebskraft von methanolbetriebenen Glühzündermotoren zwischen zwei und 20 Kubikzentimetern Hubraum, ein Motortyp, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Amerika entwickelt wurde und sich wegen seiner hohen Leistungsausbeute und der unkomplizierten Handhabung rasch durchsetzte.
Ein in den letzten Jahren erheblich gestiegenes Umweltbewusstsein und zunehmende Ansprüche an die Bedienerfreundlichkeit prägen die Entwicklungen der führenden Modellmotorenhersteller. Ein moderner Modellmotor realisiert heutzutage ohne besondere Ansprüche an Wartung und Handhabung eine Leistung von über 350 PS pro Liter Hubraum. Der Umgang mit dem Modellmotor fördert den Sinn für technische Zusammenhänge und verdeutlicht mit seiner überschaubaren Mechanik die Abläufe einer modernen Strömungsmaschine.
Bedingt durch bestehende gesetzliche Vorschriften, werden die Bemühungen um die Senkung der Schallemission auch in Zukunft das Bild des motorgetriebenen Modellfluges prägen. Über alles betrachtet, bietet der Motorflug mit Sicherheit auch weiterhin Modellsport für jede Person, jeden Anspruch und jeden Geldbeutel.
Text: DMFV „Deutscher Modellflieger Verband“